About

Das ist doch idiotisch, man kann nicht ein Wolf sein, man ist immer acht oder zehn Wölfe, sechs oder sieben Wölfe. Nicht einer allein, nicht sechs oder sieben gleichzeitig, sondern ein Wolf unter anderen, zusammen mit fünf oder sechs anderen Wölfen. Wichtig beim Wolf-Werden ist die Stellung der Menge, und wichtig vor allem die Stellung des Subjekts gegenüber dem Rudel, gegenüber der Wolf-Mannigfaltigkeit, die Art und Weise, in der man in sie eintritt oder nicht, der Abstand, den man hält, die Art und Weise, in der man in die Mannigfaltigkeit eingeht oder nicht.

Deleuze/Guattari – Tausend Plateaus

Das Kollektiv Wölfe&Kabel untersucht gesellschaftliche Prozesse in Raum und Zeit. Wo sonst?
Alltägliche Selbstverständlichkeiten sollen unverständig werden. Das leise Funktionieren der Systeme soll hörbar werden. Prozess und Kommentar. Den Schlagworten Rechnung tragen. Grenzen aufdecken, die keine Materialität haben, die vielleicht nur eine Geschichte haben und noch nicht einmal ein Recht. Bewusstwerdung.
Als Performancekollektiv arbeitet W&K vorwiegend an den Schwellen und Verwischungen von privatisiertem und öffentlichem Raum. Der eigene Körper wird dabei zum Werkzeug des Forschens und gleichzeitig zum widerständigen Moment. W&K erforscht und bearbeitet Heterotopien; Orte mit eigenem Regelwerk, konstruierten Grenzen und soghaft, irritierenden Atmosphären: Bahnhöfe, Shopping Malls, Kasernen und seit Neuestem auch Kreativnetzwerke, on- und- offline.

Menschen

Maren Becker

Maren Becker (Bochum) ist Theatermacherin im Ruhrpott. Sie verbrachte einen Großteil ihrer Jugend am HELIOS Theater in Hamm. Dort formte sich ihr Blick auf das Kinder- und Jugendtheater unter Berücksichtigung von Objekten und Figuren als gleichberechtigte Spielpartner auf der Bühne. Sie studierte Kulturwissenschaften und Inszenierung der Künste und der Medien in Hildesheim. Im Rahmen der „Neuen Linie“ am HELIOS Theater Hamm übernahm sie 2012 erstmals Spiel und Regie für „Um-wege – eine musiktheatrale Reise für Menschen ab 5“. Außerdem arbeitete sie mit dem Peng-Kollektiv zusammen (fluchthelfer.in (2015), Die POPULIST_INNEN (2015, Schauspiel Dortmund)) und organisierte im Auftrag des HELIOS Theaters 2017 das PottFiction Sommercamp in Hamm. In 2017 war sie Stipendiatin des NRW Stipendiums Freies Kinder- und Jugendtheater. Mit STERNA | PAU Produktionen feierte sie im Dezember 2018 mit dem Projekt a porn a day Premiere. Ihre Forschungsschwerpunkte sind politische Theater-, Kunst- und Aktivismusformen, für junges und älteres Publikum, in digitalen und analogen Räumen. Außerdem recherchiert sie viel zu intersektionalem Feminismus und Popkultur, was sich in ihren künstlerischen Arbeiten wiederfindet.

Foto von Hannah Chodura
Hannah Chodura

Hannah Chodura (Jena) ist Philosophin und sucht nach der Verbalisierung der Scharnierstellen von Theorie und Praxis. Ihre Schwerpunktthemen liegen im Bereich der politischen Philosophie, der Ästhetik und der Technikphilosophie. Das hiesige Interesse gilt der Gleichzeitigkeit und Wechselhaftigkeit von Intimität und Distanz im Mensch-Maschine-Verhältnis. Wie verändert sich der Blick auf Objekte, wenn wir mit ihnen in digitalisierten Räumen stets verbunden sind? Darüber hinaus ist sie als SWIP- (Society for Women in Philosophy) Botschafterin tätig, veranstaltet regelmäßig Vernetzungstreffen für Frauen* in den Geisteswissenschaften und gibt Workshops zur Aktualisierung des politischen Umgangs mit klassischen Texten der Philosophie. In der künstlerischen Arbeit begeistert sie sich für die Verschiedenartigkeit und Interdisziplinarität der Ausdrucksformen in Performance Art, Dramaturgie und Kunstvermittlung. Von 2014 bis 2016 war sie in der Leitung der Kunstvermittlung am Kunstverein Hildesheim beschäftigt.

Louisa-Marie Nübel

Louisa-Marie Nübel (Köln), geboren 1995 in Bonn, ist Foto- und Videografin. Ihr Interesse galt schon immer dem stillen Bild, weswegen sie 2015 ihr Studium für visuelle Kommunikation an der Folkwang Universität der Künste in Essen begann. Sie praktizierte und kollaborierte mit Performance-Künstler*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen und entschied sich 2018 für ein Auslandsstudium am Royal Conservatoire of Scotland in Glasgow. Im Studienfach Film experimentierte sie intensiver als je zuvor mit dem Medium und vereinte die Performancekunst mit ihrer Leidenschaft für das stille und bewegte Bild. Nach Abschluss ihres Bachelors an der Folkwang Universität Anfang 2019 lebte und arbeitete sie in Toronto, Kanada. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland Ende 2019 arbeitet sie freiberuflich als Foto- und Videografin und kollaboriert mit verschiedensten Theaterkollektiven. Ihre filmischen Arbeiten tourten auf Festivals wie unter anderen den „Flensburger Kurzfilmtagen“, dem „Kasseler DoK Fest“ oder „GRRL Haus Cinema Berlin“, ihre fotografischen Serien wurden im „Duisburger Kunstverein“ und dem „Museum Folkwang“ gezeigt. 
www.louisamarienuebel.de

Laura Pföhler

Laura Pföhler (Hildesheim) studierte Soziologie an der Universität Mannheim und Kulturvermittlung mit Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim. Ihre Masterarbeit schrieb sie 2019 über eine Ethik der Verantwortung im partizipativen Performance-Theater. Sie forscht zu partizipativen Theaterformen und setzt sie ins Verhältnis zu politischer Theorie und Philosophie. Neben ihren Tätigkeiten im Bereich der Kulturvermittlung und Kulturellen Bildung in Form von Workshops und Vermittlungsformaten absolvierte sie Praktika und Assistenzen am Kinder- und Jugendtheater Mannheim (Schnawwl), Deutsche Oper Berlin, Sasha Waltz&Guests, Goethe-Institut Paris und Festival Theaterformen. Mit dem Performance- Kollektiv STERNA PAU Produktionen entwickelte sie 2018 die Performance a porn a day in Hamm und im Herbst 2019 in Kooperation mit dem Kollektiv wölfe&kabel das Projekt Körperschaften der Vernetzung in Bochum. Im August und September 2019 erarbeitet sie im Rahmen des Residenzformats „KOMPLOTT – neue Kollaborationen“ am Theater im Pavillon Hannover die performative Schnitzeljagd JUST THE WAY YOU LIKE IT

Ernestine Rickert

Ernestine Rickert, geboren 1991, studiert im Master Gesellschaftstheorie in Jena. Auf der Suche nach den verknüpfenden Stellen zwischen theoretischer Auseinandersetzung und künstlerischer Praxis war Ernestine 2018 als Regieassistentin an den Produktionen „On Air“ und „Eiswiese“ des freien Theaters boat people project beteiligt und begleitet seit 2017 Projekte der Jugendtheatergruppe Mahala International unter der Leitung von Luise Rist. Im November 2019 arbeitete sie im Performance-Kollektiv wölfe&kabel an dem Projekt „Körperschaften der Vernetzung – I hear your voice, I see your face, I smell plastic and metal“. 

Jens Schmidt

Jens Schmidt (Düsseldorf) macht Installationen und Objekt-Kunst. In seinen Kunstwerken gibt er Dingen eine Stimme, arbeitet mit Sounds und Geräuschkulissen. Mit seinen ersten Klanginstallationen entdeckte er 2015 seine Leidenschaft für interaktive Hörsituationen, die er seither etwa für das Musikland Niedersachsen, das Gürzenich Orchester Köln, die Landeskirche Niedersachsen oder diverse Festivals entwickelt. Nebenher tritt er mit elektroakustischer Improvisation auf oder stößt in Workshops, Lehraufträgen oder der documenta 14 zu klanglichen Erfahrungen an. Im Zuge von Hacking Bauhaus entstand ein 2019 eine Installation, die nur aus interaktiven Objekt-Konstellationen besteht. Aktuell promoviert er zu interaktiven Klangsituationen in Hildesheim am Graduiertenkolleg für ästhetische Praxis. 

Josefine Soppa

Josefine Soppa studierte Philosophie der Künste und Medien (MA) und arbeitet an verschiedenen Schnittstellen als Konzepterin und Theroretikerin für freie Gruppen (Theater, bildende Kunst, Bildungspolitk) und Institutionen an partizipativen Projekten. Zusammen mit Laura Bleck (als soppa&bleck) entwirft sie Formate digtitalisierter Kunstvermittlung (u.a. für Kunstverein Hildesheim, Festival DGTL FMNSM). Mit ihrer Herangehensweise sind sie Stipendiatinnen 2020 des VW Fellowships für Kunstvermittlung der Städtischen Galerie Wolfsburg.

Jolanda Uhlig

Jolanda Uhlig (Bochum) ist Regisseurin und Webdesignerin. Sie studierte Philosophie und Kultur- und Sozialanthropologie in Münster. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr am HELIOS Theater in Hamm war sie dort u.a. für Dramaturgie und Projektionen bei der Stückentwicklung LOU zuständig. Für wölfe&kabel programmierte sie ein Computerinterface, das die Besucher*innen des MS Artville mit den anwesenden Künstler*innen zusammenbrachte. Ende 2017 feierte das von ihr inszenierte Stück Ronny von Welt in Castrop-Rauxel Premiere. 2018 inszenierte sie mit dem Sandmann von E.T.A. Hoffmann einen Klassiker als mobile Produktion und war außerdem für die Regie bei a porn a day (STERNA | PAU Produktionen) verantwortlich. 2019 entwickelte sie Bühnenbild und Chatbottechnik für Körperschaften der Vernetzung und performte beim selben Projekt an der Live-Sample-Station.

Kontakt

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